Deutsche Hotellerie im Bann der Krise

IHA-Hotelkonjunkturbarometer Sommer 2009: Deutsche Hotellerie im Bann der Krise – Obere Marktsegmente, GeschĂ€ftsreise- und Tagungshotels besonders betroffen

Berlin, 30. Juli 2009 – Deutlich sinkende Zimmerauslastungen, rĂŒcklĂ€ufige Durchschnittspreise und entsprechend niedrigere Zimmer-ertrĂ€ge weist das aktuelle Konjunkturbarometer des Hotelverbandes Deutschland (IHA) aus. „Die Zahlen des ersten Halbjahres sind dramatisch. Es ist daher höchste Zeit und wettbewerbspolitisch ohnehin geboten, auch der Hotellerie in Deutschland endlich den reduzierten Mehrwertsteuersatz zu gewĂ€hren“, bringt Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA), mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl die Erwartungshaltung der Hotellerie in Deutschland auf den Punkt. „Außerdem mĂŒssen die neuen Hinzurechnungsregelungen von Mieten und Pachten bei der Gewerbesteuer sofort revidiert werden, da sie die Unternehmenssubstanz besteuern und somit krisenverschĂ€rfend wirken.“

Mit Einsetzen der Finanz- und Wirtschaftskrise brach die Hotelkonjunktur im Herbst 2008 jĂ€h ein. In der Folge weisen die Branchenkennziffern fĂŒr das erste Halbjahr 2009 allesamt negative Vorzeichen auf: Die Zimmerauslastung rutschte unter die 60-Prozent-Marke und ging um 7,3 Prozent auf 57,5 Prozent zurĂŒck. Flughafenhotels (-15,4 Prozent) und 5-Sterne-Hotels ( 9,4 Prozent) waren ĂŒberproportional stark betroffen.

Die Zimmerpreise fielen um 7,8 Prozent auf 82 Euro. Mit 10,8 Prozent die grĂ¶ĂŸten Einbußen mussten Hotels mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis ĂŒber 100 Euro hinnehmen. Die Zimmerraten von Hotels im  Luxussegment gingen um 9,8 Prozent zurĂŒck.

Sinkende Auslastungsquoten und Durchschnittspreise ließen die ZimmerertrĂ€ge (RevPAR) zweistellig einbrechen (-14,5 Prozent). Der durchschnittliche Erlös je verfĂŒgbarem Zimmer lag im ersten Halbjahr nur noch bei 47 Euro. Negativer Spitzenreiter sind die Flughafenhotels (-22,9 Prozent). Auch Hotels in grĂ¶ĂŸeren StĂ€dten (-16,5 Prozent) und die HĂ€user im 5 Sterne-Bereich (-18,3 Prozent) melden besonders hohe Verluste beim Zimmerertrag.

Mit 77,6 Millionen sank die Zahl der Übernachtungen in der Hotellerie von Januar bis Mai 2009 um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gravierend ist der RĂŒckgang bei den auslĂ€ndischen GĂ€sten. Hier lag der Wert um 8,2 Prozent unter dem des Vorjahres. Die Übernachtungszahlen bei den inlĂ€ndischen GĂ€sten gingen um 2,3 Prozent zurĂŒck.

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