Baiersbronn-Tonbach – Er hat die Traube Tonbach auf den Weg zu einem Spitzenhotel Europas gebracht und einst Harald Wohlfahrt als Commis de Cuisine eingestellt: Am Freitag starb Willi Finkbeiner im 83. Lebensjahr.

Hotelier Willi Finkbeiner ist gestorben
Er brachte Weltruhm nach Baiersbronn
Mit Willi Finkbeiner verbinden sich Erinnerungen an einen groĂen Unternehmer und Gastgeber, an einen Mann, der in seinen beruflichen Zielen nie stehen blieb, an einen Mann von rastloser Dynamik, ansteckender Begeisterung und groĂer Lebensfreude bis ins hohe Alter.
Seine Lebensgeschichte ist eine Erfolgsgeschichte. Als dritter Sohn von Heinrich und Franziska Finkbeiner in jenem Haus geboren, das heute sein Lebenswerk als Spitzenhotel darstellt, ĂŒbernahm der gelernte BĂ€cker 1954 von seinen Eltern die Traube.
Das inzwischen seit fast 220 Jahren im Familienbesitz befindliche Haus war damals eine Pension mit 15 Fremdenzimmern. Von da an wird die Geschichte der Traube eine Baugeschichte. Finkbeiner rĂŒckte nicht von seiner erklĂ€rten Absicht ab, die ehemalige SchĂ€nke an die Spitze der deutschen Hotellerie zu fĂŒhren.
TrÀger des Bundesverdienstkreuzes
Klug, mit wachem Auge und feinem GespĂŒr fĂŒr Mitarbeiter, baute Finkbeiner die Traube aus. Selten war er mit dem Erreichten zufrieden, ein Stehenbleiben gab es nicht. Er nahm den GĂ€stewunsch auf und setzte ihn behutsam um. Als er 1993 die Traube an seinen Neffen Heiner Finkbeiner und dessen Frau Renate ĂŒbergab, war aus der frĂŒheren Pension eines der fĂŒhrenden HĂ€user im Land geworden, ein Kur- und Sporthotel mit 175 Suiten und Komfortzimmer; mit einem Gourmetrestaurant Schwarzwaldstube, das sich mit Harald Wohlfahrt aufmachte, die Elite der europĂ€ischen Kochkunst zu erobern. Weiterlesen